Auf der Suche nach Spiritualität
Rekordversuch endet im Desaster
Der brasilianische Priester Adelir de Carli vor dem Start zu seinem Rekordversuch. Seit er von seinem Kurs abgekommen war, wird er vermisst. |
Brasilia - Bei dem
Versuch, mithilfe von tausend Luftballons einen Flugrekord aufzustellen, ist
ein Priester in Brasilien von seiner Route abgekommen und verschwunden. Auf der
Suche nach Adelir de Carli waren am Dienstag (Ortszeit) an der Südküste
Brasiliens 50 Rettungskräfte mit Booten, Hubschraubern und einem
Militärflugzeug im Einsatz, wie die Behörden mitteilten. Da sie auf dem Meer
rund 150 Kilometer von Carlis geplantem Landepunkt einige der bunten Ballons
fanden, hatten die Helfer wenig Hoffnung, den Priester zu retten. De Carli
hatte seinen Flug am Sonntag im südöstlichen Paranagua bei schlechtem Wetter
angetreten und sich am Abend zuletzt gemeldet. Dabei teilte der 41-Jährige der
Polizei mit, dass er Probleme habe.
De Carli wollte mit
seiner ungewöhnlichen Flugaktion nicht nur ins Guinness-Buch der Rekorde
kommen, sondern auch für regelmäßige Pausen für Fernfahrer werben. Bekleidet
mit einem Neoprenanzug und einem Schutzhelm hatte er sich an tausend große und
dickwandige Ballons gegurtet. Damit wollte er 20 Stunden in der Luft bleiben.
Bereits im Januar war der Priester mithilfe von 500 Ballons geflogen, die ihn
einem Zeitungsbericht zufolge etwa 5000 Meter hoch und 110 Kilometer weit
trugen. De Carlis Bruder Marcos betonte im Fernsehsender Globo, dass Adelir ein
erfahrener Flieger und Taucher sei. Eliana Aparecida dos Santos, die sich mit
dem Priester für bessere Arbeitsbedingungen der Lkw-Fahrer einsetzte, sagte,
seine Gemeindemitglieder beteten für ihn.
(aus der
Onlineausgabe des Kölner Stadtanzeigers vom 24.Apr.08
http://www.ksta.de/html/artikel/1208923533400.shtml)
Zum besseren Verständnis sollte erst der Babelfisch erklärt werden:
der Babelfisch
ist „klein, gelb und blutegelartig und wahrscheinlich das Eigentümlichste, was
es im ganzen Universum gibt. Er lebt von Gehirnströmen, die er nicht seinem
jeweiligen Wirt, sondern seiner Umgebung entzieht. Der praktische Nutzeffekt
der Sache ist, dass man mit einem Babelfisch im Ohr augenblicklich alles
versteht, was einem in irgendeiner Sprache gesagt wird“. Auf die
Unwahrscheinlichkeit der Entstehung des Babelfischs durch pure Evolution wurden
kluge Denker aufmerksam und bewiesen mit Hilfe dieses Fisches, dass es Gott
nicht geben kann:
„Ich weigere mich zu
beweisen, dass ich existiere“ sagt Gott,
„Denn ein Beweis ist gegen den Glauben, und ohne Glauben bin ich nichts.“
„Aber,“ sagt der
Mensch, „der Babelfisch ist doch eine unbewusste Offenbarung, nicht wahr?
Er hätte sich nicht zufällig entwickeln können.
Er beweist, dass es dich gibt, und darum gibt es dich, deiner eigenen
Argumentation zufolge, nicht.
Quod erat demonstrandum.“
„Ach du lieber Gott“
sagt Gott, „daran habe ich nicht gedacht“ und löste sich prompt in ein
Logikwölkchen auf.
(aus: Douglas Adams
"Per Anhalter durch die Galaxis" Deutsche Übersetzung von 1981 - ISBN
3-453-50016-4)
Theismus ist gar nicht nötig – gibt
es doch zahlreiche Alternativen:
(engl. „Russell's teapot“) ist eine Analogie
des Mathematikers und Philosophen Bertrand Russell. Sie soll zeigen, dass es nicht die Aufgabe des Skeptikers sei, die Unfehlbarkeitsansprüche einer allgemein anerkannten Religion zu widerlegen. Vielmehr müsse die Religion ihre Annahmen
stichhaltig beweisen.
Im Artikel „Is There a God?“, in
Auftrag gegeben vom Illustrated Magazin im Jahre 1952 (aber letztlich nicht
gedruckt), schrieb Russell:
„Wenn ich behaupten würde, dass es zwischen Erde und Mars eine Teekanne aus Porzellan gäbe, welche auf einer elliptischen Bahn um die Sonne kreise, so könnte niemand meine Behauptung widerlegen, vorausgesetzt, ich würde vorsichtshalber hinzufügen, dass diese Kanne zu klein sei, um selbst von unseren leistungsfähigsten Teleskopen entdeckt werden zu können. Aber wenn ich nun weiterhin auf dem Standpunkt beharrte, meine unwiderlegbare Behauptung zu bezweifeln sei eine unerträgliche Anmaßung menschlicher Vernunft, dann könnte man zu Recht meinen, ich würde Unsinn erzählen. Wenn jedoch in antiken Büchern die Existenz einer solchen Teekanne bekräftigt würde, dies jeden Sonntag als heilige Wahrheit gelehrt und in die Köpfe der Kinder in der Schule eingeimpft würde, dann würde das Anzweifeln ihrer Existenz zu einem Zeichen von Exzentrizität werden. Es würde dem Zweifler, in einem aufgeklärten Zeitalter, die Aufmerksamkeit eines Psychiaters oder, in einem früheren Zeitalter, die Aufmerksamkeit eines Inquisitors einbringen.“
In seinem Buch A Devil's Chaplain entwickelte Richard Dawkins das Teekanne-Leitmotiv ein wenig weiter:
„Der Grund, wieso
organisierte Religion offene Feindschaft verdient, ist, dass Religion,
anders
als der Glaube an Russells Teekanne, mächtig, einflussreich und
steuerbefreit
ist und systematisch an Kinder weitergegeben wird, die zu jung sind,
sich
dagegen zu wehren. Kinder sind nicht gezwungen, ihre prägenden
Jahre damit zu
verbringen, verrückte Bücher über Teekannen auswendig zu
lernen. Staatlich
subventionierte Schulen schließen keine Kinder vom Unterricht
aus, deren Eltern
das falsche Aussehen der Teekanne bevorzugen. Teekannen-Gläubige
steinigen
keine Teekannen-Ungläubigen, Teekannen-Renegaten, Teekannen-Ketzer
und
Teekannen-Lästerer zu Tode. Mütter warnen ihre Söhne
nicht davor, Teekannen-Schicksen zu heiraten, deren Eltern an drei
Teekannen statt an
eine glauben. Leute, die ihre Milch zuerst einschenken, schießen
nicht jenen,
die den Tee zuerst einschenken, die Kniescheiben weg.“
(http://de.wikipedia.org/wiki/Russells_Teekanne)
Gott und intelligente Außerirdische: Laut Vatikan
kann man an beides glauben.
Rom - Der
vatikanische Chefastronom Pater Jose Gabriel Funes hält den Glauben an Gott bei
gleichzeitigem Glauben an die Existenz außerirdischer Wesen für völlig legitim.
Auch wer davon ausgehe, dass es andere Welten und Lebewesen, auch höher
entwickelte als den Menschen gebe, könne dies tun, ohne damit den Glauben an
die Schöpfung und die Erlösung infrage zu stellen.
Funes sagte dies in einem am Dienstag veröffentlichten Gespräch mit der
Vatikan-Zeitung "L'Osservatore Romano". Astronomie und Gottesglaube
stünden keineswegs im Widerspruch zueinander. Der Jesuit leitet die im
Apostolischen Palast in Castel Gandolfo bei Rom untergebrachte
Vatikan-Sternwarte. (APA/red)